An der Urwerf in Schaffhausen wird mit einem Holzofen geheizt. In einem neuen Lager soll Holz für ein ganzes Jahr gelagert werden. Gemeinsam mit den bestehenden Wohnhaus und Atelierhaus bildet es nun ein festes Ensemble. Das Projekt wurde im Selbstbau errichtet. Der direkten Verknüpfung von Planung, Organisation und handwerklicher Ausführung.

Das Holzlager liegt zwischen Haus und Hang. Hinter dem Lager entsteht ein neuer Raum hin zum Weinberg, der in den wilden Teil des Gartens führt. Zum Haus bildet die Fassade einen Hintergrund für die prächtigen Hortensien in der Rabatte. Wenn sich das Feuerholz zu Neige geht, tritt man vom Wohnhauses kommend über eine Treppe, durch die Öffnung in der Fassade und bedient sich an der Rückseite.

Die Struktur berührt das Erdreich nur punktuell. 11 gleiche Rahmen aus feuerverzinkten Winkelprofilen, zusammengesetzt mit einer minimalen Anzahl von Elementen. Eine leichte Hülle aus patinierten Aluminium Schindeln schützen das Holz.

* Neubau Holzlager, Schaffhausen, Direktauftrag, in Kollaboration mit Leopold Strobl + Moritz Lehner, 2020












das Knick: (Kl)einraumwohnung

Dem "Trend zur Kleinwohnung" wird mit einer räumlich diversen Struktur begegnet: die vorgegebenen Haushaltsgrössen werden für eine heterogene Bewohnerschaft interpretiert. Die Grundrisse entstehen in erster Linie nicht durch Unterteilung, sondern aus den verschiedenen Raumbedürfnissen heraus, die an die Typologie "Kleinwohnung" gestellt werden. Die bestehende Struktur wird maximal erhalten, die Eingriffstiefe wird auf ein Minimum reduziert: alle Raumbildungen erfolgen ausschliesslich durch Einbauten. Die in Material- und Zeitaufwand ökonomischen Einbauten verdrehen sich zur bestehenden Gebäudestruktur, knicken durch diese hindurch und vermitteln frei zwischen den Wohnungen, ohne an Pragmatik einzubüssen.

* Wohnen und Arbeiten für kleine Haushalte - Umbau Büro zu Wohnen, Basel, Offener Wettbewerb, in Kollaboration mit Tamino Kuny, 2020






















Der Dachstuhl eines ehemaligen Winzerhauses wird rückgebaut und das Gebäude um zwei Geschosse aufgestockt. So entstehen drei zusätzliche Wohnungen. Mehr Menschen kommen auf der Parzelle unter, ohne weitere Gartenfläche zu überbauen.

Mit dem Ziel einer möglichst heterogenen Bewohnerschaft wird die bestehende 5.5 Zimmer Wohnung typologisch um zwei Duplex Wohnungen und ein Studio ergänzt. Alle Wohnungen haben einen eigenen Bezug zum Garten. Der neue, gemeinsam genutzte Erschliessungsraum in der ehemaligen Tenne wird bioklimatisch aktiviert und entlüftet Alt- sowie Neubau. Die Tragstruktur der Aufstockung besteht aus drei raumhohen Holzfachwerkträgern, die die neuen Lasten über die bestehenden Aussenwände abtragen.

* Aufstockung + Umbau von ehemaligem Winzerhaus in Wohnungen, Schaffhausen, Projekt in Bearbeitung, Kollaboration mit Tamino Kuny + Julian Wäckerlin, Bilder: Jonas Løland, 2023 - 






















Das Wohnhaus unterteilt die Parzelle in eine grosszügige Wiese im Osten und einen intimen Hofraum mit bestehenden Halbstamm-Obstbäumen im Westen. Eine zweigeschossige, nutzungsneutrale Halle vermittelt zwischen Wiese und Hofraum. Stützen und Decken aus massiver Fichte wirken als statisches und räumliches Hauptgerüst. Die selbsttragende Hanfkalksteinwand, innen und aussen mit Kalk verputzt, bildet einen schützenden Mantel rundherum.

* Neubau Ein-Zweiparteienhaus, Schwarzenburg, Direktauftrag ausgeführt, in Kollaboration mit Raphael Hähni + Leopold Strobl, Bauleitung: Claudia Keller (k+v Architekten), 2021-2024
























Angesichts der vielen leerstehenden Bürobauten in Zürich geht es bei der Umnutzung der Schärenmoosstrasse von Büro zu Wohnen darum, Städtebau innerhalb einer bestehenden Struktur zu betreiben und dem Quartier Freiräume zurückzugeben, die als typologisches Vorbild dienen können. Dazu werden zwei Massnahmen vorgeschlagen.

Die Gebäudemitte wird bis auf den Rohbau zurückgebaut; zu einem offenen, durchlässigen Raum, der der Hausgemeinschaft als Begegnungsort dient. Darüber hinaus wird das Quartier belebend aktiviert und die Beziehung zum ökologisch wertvollen Uferstreifen herausgearbeitet.

Laubengänge verbinden die Mitte mit den Wohnungen und zeigen den Alltag nach aussen. Ein bioklimatischer Filter überzieht die bis anhin als abweisend wahrgenommene Bürofassade als zweite Haut. Die fassadennahe Oberfläche wird zu einem Lebensraum für Pflanzen, Menschen und Tiere vervielfacht.

* Selektiver Projektwettbewerb Umnutzung Büro zu Wohnen, 3. Rang, Stiftung PWG Zürich, in Kollaboration mit Tamino Kuny + CRRA Studio, Bilder: Jonas Løland, 2022